Wann platzt der Münchner Knoten?
Unicorns treten am Samstag zur Bundesligapartie bei den bisher glücklosen Munich Cowboys an

Um 16:00 Uhr beginnt am kommenden Samstag im Münchner Dante-Stadion die GFL-Partie zwischen den Munich Cowboys und den Schwäbisch Hall Unicorns. Die Gastgeber konnten bislang nicht überzeugen, haben aber viel Potenzial und können den Hallern gefährlich werden.

„Es macht richtig Spaß zu sehen, wie der Zug ins Rollen kommt“, sagte Cowboys-Präsident Werner Maier kurz vor Start der GFL-Saison 2012 unter dem Eindruck der Vorbereitung. Inzwischen dürfte er etwas ernüchtert sein, denn in den ersten fünf Spielen mussten die Bayern vier Niederlagen einstecken. Erst am vergangenen Wochenende kam man mit einem 34:34 bei den Stuttgart Scorpions zum ersten Pluspunkt.

Diese Zwischenbilanz gehört durchaus auch zu den zahlreichen Überraschungen, die die GFL-Süd in diesem Jahr zu Tage fördert. Die Cowboys haben sich über den Winter im In- und Ausland deutlich verstärkt und strebten im Optimalfall sogar einen der ersten beiden Plätze der Liga an. Die bisherigen Ergebnisse zeigen aber in eine andere Richtung, weshalb die ganze Liga eigentlich nur darauf wartet, dass der berühmte Knoten bei den Cowboys endlich platzt.

Das sieht auch Halls Head Coach Siegfried Gehrke so: „Mit München muss man rechnen! Das 34:34 gegen Stuttgart sowie die knappen Niederlagen gegen Rothenburg und Saarbrücken haben gezeigt, dass die Cowboys viel Potenzial haben. Es fehlt nur der letzte Kick, dass sie das auch in Siege umsetzen.“ Im Angriff bestätigt das auch ein Blick in die Statistik: Während die Bayern 2011 im Schnitt pro Spiel nur 18 Punkte erzielen konnten, haben sie diesen Wert 2012 in den ersten fünf Spielen schon fast verdoppelt.

In der Defense agieren die Cowboys allerdings deutlich schlechter als im Vorjahr (2001: 20 Gegnerpunkte pro Spiel, 2012: 40). Insbesondere mit Pass-Angriffen scheinen sie verwundbar zu sein, was den TSG-Footballern durchaus entgegen kommt. Sie wollen im Angriff an die Leistungen vom Spiel gegen Wiesbaden vor zwei Wochen anknüpfen. Dort zeigte Quarterback Jake Spitzlberger sein bislang bestes Spiel, konnte 80% seiner Pässe an den Mann bringen und bediente seine Receiver gleich mit sieben Touchdown-Pässen.

Die Haller müssen am Samstag mit Felix Broecker, Mario Schulz und Christoph Baier gleich auf drei Akteure in der Offense-Line verzichten. Dafür wird Kevin Becker zum ersten Mal in dieser Saison ins Geschehen eingreifen können. In der Unicorns-Defense fallen im Backfield weiterhin David Seiffer und Timo Weiß aus, fraglich ist der Einsatz von Gerhard Jäger. Man ist deshalb auch froh, dass Oliver Radke mit von der Partie sein wird, der allerdings noch etwas angeschlagen in die Partie gehen wird.

Mit einem Sieg in München könnten sich die Unicorns am Samstag an die Tabellenspitze in der GFL-Süd setzen, vorausgesetzt die Franken Knights verlieren ihr Heimspiel gegen die Saarland Hurricanes.